Natur- und Fotofreund Enrico

Shooting, Naturfotografie, Radreisen, Wandern

Erste Tagestour 2024

Am 25. Februar habe ich meine erste Radtour des neuen Jahres gemacht und damit meine Saison für das Jahr eröffnet.

Eigentlich führt meine erste Radtour in den neuen Jahren immer von Schwedt nach Eberswalde, entlang an der Hohensaaten-Friedrichsthaler-Wasserstraße, der Oder, dem Oder-Havel-Kanal und dem Finowkanal zum Bahnhof Eberswalde.

Da jedoch an dem Tag, wegen Bauarbeiten, die Bahn nicht gefahren ist und ich somit nicht zurückkäme, habe ich mich für eine alternative Route entschieden. Mein Weg führte mich von Schwedt nach Hohenwutzen und zurück.

Meine Tour begann an der Hohensaaten-Friedrichtsthaler-Wasserstraße beim Schwedter Schöpfwerk eins, wo ich meine ersten Bilder machte. Ich habe den Sonnenaufgang fotografiert, was jedoch nicht so einfach war, da sich ein paar Wolken zwischen Sonne und meiner Kamera geschoben hatten.

Aufnahmen vom Sonnenaufgang hinter dem Schwedter Schöpfwerk eins
Trotz der Wolken, gab es doch noch Sonne zu sehen

Zum Start der Tour war es noch recht frisch, was ich wenige später bei Criewen auch mit der Kamera festhalten konnte. Auf den Blättern am Boden konnte man schön den Bodenfrost erkennen.

Frostiger Morgen

Es war eine ruhige Tour, auf dem Hinweg bin ich gerade mal einem Radfahrer begegnet.

Kurz vor Stützkow kam mir ein Schiff auf dem Kanal entgegen, welches ich fotografierte. Wenige hundert Meter weiter erkannte ich einen Biber im überfluteten Polder bei Stützkow und machte kurz halt.

Als ich meine Tour fortgesetzt habe, entschied ich mich dazu rüber an die Oder zu wechseln und die Tour ähnlich einer acht zu fahren, auch wenn diese auf der Karte etwas komisch aussehen würde.

Aussichtsturm Stützkow kurz nach Sonnenaufgang

So fuhr ich an der Oder weiter und traf auf ein Reh, was, aufgrund des ach so tollen ASP-„Schutzzaun“, nicht flüchten konnte und vor mir weglief. Ich entschied mich dazu, am Fuß des Deichs auf die Oderseite weiterzufahren, in der Hoffnung, dass das Reh stehenbleibt und ich vorbeifahren konnte. Da wir beide uns nicht sahen, weil der Deich zwischen und war, ging meine Plan auf. Irgendwann schaute ich vorsichtig über den Deich, ob ich am Reh vorbei war. Ja, war ich und so konnte ich meine Tour wie geplant fortsetzten.

In dem Wald kurz vor Hohensaaten konnte ich gleich mehrere Spechte hören und sehen. Ich versuchte so ruhig wie möglich meine Kameras herauszuholen, um die Vögel aufzunehmen. Einen konnte ich sowohl mit Foto als auch mit Videokamera erwischen. Leider hatte, auf Grund der vielen kleinen Äste und Zweige, der Fokus bei der Videokamera nicht gestimmt und somit landete davon nichts im Film.

Diesen Specht erwischte ich kurz vor Hohensaaten

Weiter ging meine Tour nach Hohenwutzen und dann rüber nach Polen. Auf dem dortigen Markt gönnte ich mir ein leckeres Schaschlik und es ging anschließend auf die Rücktour.

Klein aber fein – Mittag auf dem Polenmarkt bei Hohensaaten

Bevor ich den Deich der Oder verließ und zurück an den Kanal wechselte, konnte ich noch ein paar Fotos einer Herde von Auerochsen machen.

Auerochsen hinter dem Oderdamm

Bis zur Gablung bei Stützkow gab ich nicht viel zu sehen, außer bereits bekanntes. An der Gablung wechselte ich wieder an die Oder und dann ging es auf den Sommerdeich bis nach Schwedt.

An der Oder angekommen, machte ich am dortigen Aussichtsturm eine kurze Pause.

Flutungspolder bei Stützkow, Aufgenommen vom dortigen Aussichtsturm

Wenige Meter hinter dem Turm kam ich beim Einlaufbauwerk „Steinwurf“ an. Es ist das erste Wehr, wo das Hochwasser aus der Oder in den Nasspolder des Nationalpark Unteres Odertal fließt.

Das Hochwasser der Oder fließt in den Polder

Anschließend setzte ich meine Fahrt auf den Sommerdeich an der Oder Richtung Grenzübergang bei Schwedt fort. An einigen Stellen gab es zwischen Wasseroberkannte der Oder und dem Weg nicht mehr viel Unterschied.

Unterwegs stoppte ich hin und wieder und machte ein paar Fotos von Rehen.

Fotografieren von Rehen im Nationalpark Unteres Odertal
Es hat mich entdeckt
Rehe auf dem ehemaligen Zwischendeich im Nationalpark

Nach Erreichen des Grenzübergangs, ging es weiter entlang der B166 zurück nach Schwedt. Kurz vor Schwedt wechselte ich auf den Winterdeich und fuhr zurück zum Schöpfwerk eins, was mein eigentlicher Startpunkt war.

Es war eine schöne, ruhig Fahrt bei schönem Wetter. Am Ende kam ich auf knapp 74 Kilometer, was für eine erste Tour im neuen Jahr doch schon recht viel war. Diese Kilometer spürte ich auch an manchen Körperstellen, was jedoch schnell wieder verging.

Ich freue mich bereits auf die Saison 2024 und werde bestimmt öfter unterwegs sein als im letzten Jahr, zumindest habe ich mir das so vorgenommen…

Hier geht es zum passenden Video

Der Ragöser Damm

Beim zweiten Versuch hat es nun endlich geklappt ein Video zum Ragöser Damm aufzunehmen und fertig zu stellen. Der erste Versuch, eine Woche vorher, war gescheitert weil es zum einen kein als zu schönes Wetter war, zum anderen hatte ich eine Erklärung zur Südseite des Damms vergessen und zum krönenden Abschluss, hatte die Speicherkarte oder der Speicherkartenleser einen Fehler und mir blieb nur noch die Formatierung der Karte übrig, was die Vernichtung der Videodateien mit sich brachte.

Auf der südlichen Seite des Ragöser Damm. Im Hintergrund geht es Richtung der Schiffshebewerke Niederfinow.

Der Ragöser Damm überzieht das Flüsschen Ragöse, welche die Feuchtgebiete um Chorin entwässert, sich durch Wälder zieht und später im Finowkanal endet.

Kaiser Wilhelm wollte, nachdem der Finowkanal aus dem Jahr 1605 und der zweite Finowkanal aus den Jahren ab 1743 in die Jahre gekommen war und die Transportmengen nicht mehr aufnehmen konnte, dass es eine neue, größere und bessere Verbindung zwischen Havel und Oder gab. So wurde 1914 die Havel-Oder-Wasserstraße in Betrieb genommen. Dieser Kanal sollte so wenig Auf- und Abstiege haben wie nur möglich. So entschied man sich dazu, zwischen Lehnitz und Niederfinow eine durchgehende Scheitelhaltung zu errichten. Das führte dazu, dass an einigen Orten die umliegende Landschaft tiefer lag als der spätere Kanal selbst.

Eine kleine Schubeinheit des Wasser und Schifffahrtsverband auf dem Kanal.

Um das Flüsschen Ragöse zu überspannen, entschied man sich dafür, dass Flüsschen durch einen Tunnel, unterhalb des späteren Kanals zu führen. So wurde das Flüsschen durch 38 Betonringe auf einer Länge von 156 Meter durchgeleitet. Die Bauarbeiten für den Ragöser Damm begannen 1907, der Durchlass für die Ragöse war 1908 fertiggestellt und damit hatte man den Weg frei den Damm zu errichten. Um den Damm errichten zu können, welcher sich über etwa 800 Meter erstreckt, wurden eine Million Kubikmeter Erde aufgeschüttet. Die Fahrrinne des Kanals wurde mit einer Tonschicht abgedichtet und mit großen Steinen an den Uferkanten gesichert.

Durch den Ragöser Damm konnte man in früheren Jahren auch mit einem Kanu durchfahren. So erzählte meine Oma mir einst, dass ihr Vater, also mein Uropa, dort auch mal mit dem Kanu durchgefahren sei.

Der Einlauf der Ragöse, also der Eingang auf der nördlichen Seite des Damm.

In den Jahren 1997 und 1998 wurde der Kanaldamm überarbeitet und weiter gesichert. So wurde, gerade auf der südlichen Dammseite, neue Erde aufgeschüttet und auf beiden Seiten wurden Spundwände mit unterschiedlichen Längen in den Damm gerammt, um ihn weiter sichern zu können.

Im weiteren wurden Brunnen errichtet, die dass Sickerwasser des Kanals aufnehmen und in die Ragöse ableiten. So hat man das Sickerwasser unter Kontrolle.

Nach dem die Sicherheitsmaßnahmen fertig gestellt wurden, wurde etwas über 20 Jahre später ein ehemaliges Sicherheitstor, welches nur wenige hundert Meter in Richtung Berlin stand, zurückgebaut. Das Tor diente zur Sicherung der umliegenden, tiefergelegenen Fläche. Wäre es an dem Damm zu einem Schadereignis gekommen, hätte man das Tor schließen und die auslaufenden Wassermassen kontrollieren können. Damit wäre „nur“ der Abschnitt vom Schiffhebewerk Niederfinow bis zu diesem Sicherheitstor ausgelaufen und nicht der gesamte Kanal. Das jedoch sind trotz allem gut sechs Kilometer.

Der Auslauf der Ragöse auf der südlichen Seite.

Der Oder-Havel-Kanal gehört zu meiner Kindheit. Im Kanal, nahe des ehemaligen Sicherheitstors ging ich früher oft baden und weiter in Richtung Berlin, hatte meine Omas Betrieb zu DDR-Zeiten Bungalows, in denen wir hin und wieder in den Ferien Urlaub gemacht hatten.

Sowohl der Oder-Havel-Kanal, die Schiffshebewerke Niederfinow als auch der Finowkanal ziehen mich immer wieder an. Die Strecke von Schwedt nach Hohensaaten entlang an der Hohensaaten-Friedrichsthaler-Wasserstraße und nachfolgend an der Verbindung zu den Schiffshebewerken und dann am Finowkanal bis Eberswalde zählt zu meiner Lieblingsradstrecke, die ich mindestens einmal im Jahr fahre. Das wird auch in diesem Jahr so sein.

Das Video zum Ragöser Damm gibt es auf meinem YouTube-Kanal.

Pegelstand der Ragöse über normal Null.
Das Wasser im Kanal ist, wie auch die Ragöse, hat recht klares Wasser.

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Das Video zum Ragöser Damm. Geht auf meinen Kanal und last einen Like da.

Besuch im ehemaligen Gefängnis der Staatssicherheit

Schon lange stand der Besuch der heutigen Gedenkstätte des ehemaligen Stasi-Gefängnisses auf meinem Plan, nun habe ich es endlich geschafft dort an einer Führung teilzunehmen.

Außenansicht des ehemaligen Gefängnis des Ministerums für Staatssicherheit der DDR in Berlin-Hohenschönhausen

Zur Vorgeschichte…

Wie stark die Staatssicherheit und die damalige Partei, die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands, kurz SED, das Leben der DDR-Bürgerinnen und Bürger eingeschränkt hatte, wurde mir erstmals so richtig am 9. November 1989 bewusst.

Zu diesem Zeitpunkt war ich gerade 13 Jahre jung und habe mich nicht wirklich darum geschert, wie das Leben in der DDR ist. Ich hatte mein Leben, meine Kindheit und meine Jugend bis dato eigentlich gut gelebt. Klar gab es Sachen, bei denen ich dachte, ob das so sein muss oder wirklich nötig ist, aber in dem Alter denk man doch nicht wirklich darüber nach.

Ich wusste schon vorher das meine Oma einen Bruder im Westen hat. Wir bekamen auch regelmäßig die sogenannten Westpakete mit all den schönen Westsachen. Hin und wieder sagte meine Oma, dass das Paket wieder mal geöffnet und wohl kontrolliert wurde.

Meine Oma sprach nicht allzu viel von der DDR-Führung, der Stasi und so weiter, wir Kinder konnten damit ja nicht wirklich was anfangen.

In dem ersten Gebäude was man auf dem Gelände sieht, ist eine Dauerausstellung untergebracht

Wie so oft habe ich auch am 9. November 1989 bei meiner Oma übernachtet und wir schauten Fern, wir schauten ARD, den Westsender konnten wir in Eberswalde recht gut empfangen. Wir schauten oft Westfernsehn, jedoch waren dann immer die Fensterläden verschlossen, wir wohnten in einem eigenen Haus im Erdgeschoss. Der Fernseher stand mit der Rückseite zum Fenster, nach dem 9. November wusste ich auch warum.

Wie gesagt, wir schauten Fernsehen und meine Oma brach plötzlich bitterlich in Tränen aus. Die Mauer war gefallen bzw. die Grenzen waren nun scheinbar offen. Die Möglichkeit, dass meine Oma ihren Bruder im Westen besuchen konnte, oder er sie, war scheinbar endlich ohne Schwierigkeiten oder Einschränkungen möglich.

Nachdem sie sich dann irgendwann beruhigt hatte, habe ich sie gefragt was los ist und was dahintersteckt. Sie fing an irgendwie alles zu erzählen, dass scheinbare Eis war gebrochen und sie merkte, dass es mich wirklich interessiert. Wir haben gesprochen bis in die Nacht hinein, Schule am nächsten Tag, nö, ich war „krank“.

Einer der Innenhöfe der Gefängnisanlage

Von dem Tag an, habe ich mich, soweit es mir damals möglich war, mit dem Thema DDR, Stasi und Mauer befasst. Dabei ging es mir gerade um die Berliner Mauer, denn immerhin was sie am nächsten dran und wir oft in Berlin. Ich habe mir, gerade in den letzten Jahren, dank YouTube und Co., zahlreiche Dokus zur DDR, der Mauer und der Staatssicherheit angesehen. Der Besuch des Stasigefängnisses war schon lange ein Wunsch, den ich nun endlich umgesetzt habe.

Die Führung in dem Gefängnis ging gut drei Stunden und war hochinteressant. Es gab für mich so viel Input, dass mindestes ein weiterer Besuch fällig ist, um noch offene Fragen zu klären oder zu Hinterfragen.

Obwohl ich bereits vieles von Dokus her kannte, gab der Besuch noch einmal einen ganz anderen Einblick. Es ist eben was anderes, wenn man in den Räumen ist und direkt fragen vor Ort stellen kann oder Einblicke bekommt.

Es war eine äußerst interessante Führung, die ich nur jedem empfehlen kann.

Eine der ersten Gefängniszellen im Keller, die noch unter russicher Führung errichtet wurden. Hier eine Zelle für mehrere „Häftlinge“
Einzelzelle, ebenfalls im Keller. Die Liege hatte eine maximale Länge von 1,65 m, größere Menschen hatten ein Problem beim liegen, was so gewollt war.
Ein Zellentrakt, nachdem die Stasi das Gelände von den Russen übernommen hatte und neue Gebäude errichten ließ, teilweise von Häftlingen.
Einblick in eine Einzelzelle des Neubaus, es war deutlich angenehmer als die ersten Zellen im Keller. Unten links, im Foto nicht zu sehen, die Toilette.
Gang der Verhörzimmer
Eines der Verhörzimmer. Das Geländer im Vordergrund dient nur dazu, den Eintritt der Besucher zu verhindern.
Übernachtung der Frauen, die unter anderem in der Küche gearbeitet hatten. Sie lebten in Gruppen und hatten Mehrbettzellen sowie einen Gruppenraum mit Fernsehn, auf dem täglich die DDR-Nachrichten geschaut werden mussten.
Modell des gesamten Komplexes. Dunkelgrau, das erste Gefängnis, im weiß, die Erweiterungen und diverse Gebäude der Staatssicherheit. Alles rundrum in hellgrau, Berlin-Hohenschönhausen.

Endlich mal wieder Sonne

Am Montagmorgen gab es, nach langer Zeit, endlich mal wieder einen schönen Sonnenaufgang. Dieses habe ich genutzt, um raus in die Natur zu gehen und die schönen Farben am morgen einzufangen. Für die Aufnahmen habe ich mir ein Polderwehr an der Schwedter Querfahrt ausgesucht, meine App für den jeweils aktuellen Sonnenstand versprach gutes.

Im Weiteren kam hinzu, dass ich das dortige Auslaufbauwerk fotografieren wollte, auch hierfür sah es in Verbindung mit der Sonne gut aus.

Dies habe ich auch zum Anlass genommen, mal wieder ein Video für YouTube zu erstellen.

Die Sonne hielt sich den ganzen Tag und so ging es auch zum Sonnenuntergang raus, davon habe ich jedoch kein Video gemacht.

Zum Sonnenaufgang an die Querfahrt
Sonnenaufgang, aufgenommen durch das Wehr mit einer Langzeitbelichtung
Auch Familien nutzen das schöne Wetter und gingen mit ihren Kindern in die Natur

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Video zur kleinen Tour

Zukünftig mehr Berichte

Auf der News- bzw. Blog-Seite werde ich zukünftig mehr Berichte bzw- Einträge hinterlassen. Ich werde von meinen Radreisen, Radtouren und Fototouren in der Natur berichten. Ich versuche die Berichte zeitnah zu erstellen, die Betonung liegt hier auf „versuche“.

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